Bankensterben – Immer weniger Filialen in Deutschland

Jul 20, 2016 (0) comment

Ein Anblick, an den sich viele Bankkunden gewöhnen müssen: Verschlossene Türen.

Das bereits seit einigen Jahren bekannte Sterben der Bankfilialen in Deutschland geht weiter. Durch die immer vielfältigeren Möglichkeiten im Online-Banking setzen viele Banken den Rotstift an und streichen die teuren Filialen. So werden Kosten gespart – die Ersparnisse könnten investiert werden. Doch die persönliche Bindung zum Kunden nimmt dadurch immer weiter ab. Manövrieren sich die Banken so ins Abseits?

Welche Filialen sind betroffen?

Bei der Streichung von Filialen tut sich die Deutsche Bank besonders hervor. Ein Viertel der Anlaufstellen für Kunden sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre geschlossen oder in sogenannte „Finanzagenturen“ – das betrifft etwa 30 Zweigstellen – umgewandelt werden. Die Finanzagenturen dienen als Beratungscenter, die mit SB-Automaten ausgestattet werden. Mehr Service ist jedoch in dieser Ausprägung dann nicht mehr möglich.

Betroffen sind bei der Deutschen Bank insgesamt 188 Außenstellen, die mit der jeweils nächstgelegenen Filiale zusammengelegt werden. Insbesondere Nordrhein-Westfalen wird demnächst mit 51 Filialen der Deutschen Bank weniger auskommen müssen.

Doch auch Sparkassen, die Commerzbank sowie die Volks- und Raiffeisenbanken stehen der Deutschen Bank in ihren Sparbemühungen in Nichts nach. So plant beispielsweise die Sparkasse Köln-Bonn die Schließung von ca. einem Fünftel Ihrer Filialen.

Was ändert sich?

Das digitale Angebot der Banken soll verbessert werden, denn immer mehr Kunden nutzen Online-Banking. Neben der klassischen Kontoführung am Computer, die Überweisungen, Daueraufträge und andere Möglichkeiten bietet, sollen in Zukunft jedoch auch speziell geschulte Bankkaufleute per Video Chat, Telefon oder E-Mail zur Verfügung stehen. Dies würde zumindest einen Teil der Arbeitsplätze, der durch die Schließung der Filialen verloren geht, auffangen.

Um „offline-affine“ Kunden – also Bankkunden, die sich gerne persönlich beraten lassen – nicht gänzlich zu verstoßen, versprechen die Banken, dass die fusionierten Filialen nun noch mehr Service bieten können. Außerdem sollen neue Beratungszentren entstehen, wo die moderne Technik mit der persönlichen Beratung verbunden wird, so Privatkundenvorstand Michael Mandel von der Commerzbank.

Für Kunden, die nicht auf ihre persönliche Betreuung durch den Berater verzichten möchten, bedeuten die Reformen allerdings vor allem Eines: Weitere Wege, vor allem auf dem Land. Denn hier werden die meisten Filialen geschlossen.

Bild-Quelle: © Shutterstock / Andrey_Popov

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