Ob chronische Rückenleiden oder Depressionen – wer schon einmal wegen größeren Leiden in Behandlung eines Arztes war, kann es durchaus schwer beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) haben. Dieses Unterfangen ist jedoch auch bei etwaigen Vorerkrankungen nicht unmöglich.

Wie wird über eine BU entschieden?

Die BU besteht für den Fall, dass eine beschäftigte Person ihren Beruf wegen Krankheit nicht mehr ausüben kann. Diverse Vorerkrankungen können jedoch dazu führen, dass Versicherungen die Vergabe einer solchen Police zu ungünstigen Konditionen durchführen oder gänzlich verweigern. Wegen der Vielzahl möglicher Krankheiten, Allergien, etc. wird die Entscheidung über eine Ablehnung individuell getroffen. Für jede Anfrage muss das persönliche Profil des Antragstellers untersucht und sein Risiko eingeschätzt werden. Ebenso hängt die Höhe der Beitragszahlungen vom Einzelfall ab.

Welche Vorerkrankungen erschweren den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung?

Menschen mit Depressionen wie einem Burn-out oder anderen psychischen Erkrankungen haben es beim Abschluss einer Versicherungspolice besonders schwer. Die unter Umständen auftauchende Frage „Wird jemand durch eine Grunderkrankung berufsunfähig oder in Folge der Nebenwirkung von Medikamenten?“, so Frank Golfels, Präsident des Bundesverbands der Versicherungsberater, könne zu Streitfragen in Bezug auf das Greifen der Versicherung führen, die Assekuranzen lieber vermeiden. Ebenfalls bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn ist die Chance durchaus gering.

Etwas anders verhält es sich bei Wirbelsäulenerkrankungen und anderen Rückenbeschwerden. Hier besteht für den Versicherten die Möglichkeit eines Leistungsausschlusses. Das heißt, es kann eine Versicherung abgeschlossen werden, die für alle Eventualitäten greift, nur eben nicht für eine, durch die Rückenschmerzen bedingte Berufsunfähigkeit.

Erlöschen des Versicherungsschutzes

Wer trotz oder gerade wegen einer Vorerkrankung eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, muss sich optimal informieren. Hierzu können beispielsweise über Versicherungsmakler oder -berater sogenannte anonyme Risikoanfragen gestellt werden. So hat der Versicherungsnehmer die Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, welche Informationen Assekuranzunternehmen verlangen und welche Konditionen gewährt werden können. Die Gesundheitsfragen sollten möglichst sorgfältig und genau beantwortet werden, da das Verschweigen einer Vorerkrankung mit medizinischer Behandlung zum Erlöschen des Versicherungsschutzes führen kann.

Alternativen zur herkömmlichen Berufsunfähigkeitsversicherung

Für die Absicherung der Arbeitskraft gibt es neben der üblichen Berufsunfähigkeitsversicherung einige weitere Möglichkeiten. Hier können beispielsweise Grundfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits-, oder Dread-Disease-Versicherungen in Frage kommen. Letztere greifen auch bei Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Krebserkrankungen.

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