Digitalisierung in der Finanzbranche als Chance für die Banken?

Jan 26, 2016 (0) comment

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran

Gerade ist das Weltwirtschaftsforum in Davos zu Ende gegangen. Ein großes Thema war dabei auch die Digitalisierung innerhalb der Finanzbranche. Nach der digitalen Revolution innerhalb des Privatkundengeschäfts stehen Banken vor der Herausforderung, den digitalen Umbruch bei Firmenkunden für sich zu nutzen.

Veränderung muss als Vorteil genutzt werden

Mag Whitman, CEO des Informationstechnikunternehmens Hewlett Packard Enterprise, die das Forum in Davos beobachtete, sieht in der Digitalisierung der Finanzbranche eines der gegenwärtigen Hauptprobleme der Wirtschaftswelt. Sie sagt: “Vieles ist nicht Problem der Technik sondern der Kultur bei Transformation”. Sie meint damit die Schwierigkeit, vieler Führungseliten der Branche, mit dem steigenden Tempo der Digitalisierung innovativ umzugehen und es als Vorteil zu verstehen.

Der Finanzexperte Michael Rundshagen, der für den IT- und Beratungsdienstleistungsanbieter Cognizant Technology Solutions arbeitet, erklärt: “Wir erleben derzeit einen Hype beim Mobil Banking für den Privatkunden.”, und führt weiter prognostizierend aus, dass im Firmenkundengeschäft dagegen bisher wenig Digitalisierung stattgefunden habe, was aber kommen werde.

Die meisten Ideen im Privatkundengeschäft kommen von jungen Startups, wo mit FinTech Finanz-Apps für die junge Smartphone-Generation erschaffen werden. “Für Innovationen im Firmenkundenbereich muss man tiefer im Bankgeschäft drinstecken, deshalb sieht man in diesem Bereich eher weniger Startups.”, ist Rundshagen überzeugt.

Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt

Ähnlich sehen das auch viele andere Finanzexperten, wie etwa der Co-Gründer der Venture-Capital-Firma Rheingau Founders: “Im Bankgeschäft mit Firmenkunden gibt es sicher noch mehr Raum – die Frage ist, welche Ideen da noch entstehen.” Ein Beispiel für solche Ideen ist das eigene Unternehmen Traxpay von Michael Rundshagen. Seine Software verzahnt Bankgeschäfte eines Unternehmens automatisch mit ihrem internen System einschließlich seiner Buchhaltung. So kann das Unternehmen Vorgänge beschleunigen und Verwaltungskosten reduzieren.

Auf der anderen Seite meinen einige Branchenanalysten aber ebenso Gefahren dieser Digitalisierung ausmachen zu können. Der Deutsche-Bank-Manager Rhomaios Ram gibt zu bedenken: “Auch im Großkundengeschäft der Banken sind disruptive Neuentwicklungen denkbar”. Tatsächlich könnten im “Internet der Dinge” moderne Abrechnungsmethoden einige Bankgeschäfte obsolet werden lassen. Mit dem Blockchain werde vieles Unabsehbares möglich sein, gibt sich Ram überzeugt. Der Berater der Unternehmensberatung Oliver Wyman Matthias Hübner bemerkt in diesem Zusammenhang aber auch: “Wer behauptet, dass man dank der Blockchain keine klassischen Banken mehr braucht, der hat das Finanzsystem nicht verstanden.”

Im Kampf um Firmenkunden sieht er die wichtigsten Konkurrenten der Banken in großen Technologiekonzernen, wie etwa Google. Diese hätten die dafür notwendige Infrastruktur und auch den Zugang zu einer Vielzahl von Kunden.

Bild-Quelle: © Shutterstock / Nagy-Bagoly Arpad

 

 

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