Kosten für die Erziehung eines Kindes – darauf sollten Sie achten!

„Ein Kind ist sichtbargewordene Liebe“ – dieses Zitat vom deutschen Schriftsteller und Philosophen Novalis drückt besonders gut aus, welches Glück die Geburt eines Kindes bedeutet. Das Leben als Eltern schließt zahlreiche besondere Momente mit ein, in denen wir unsere Kinder aufwachsen sehen. Damit die Kinder sorglos groß werden können, sollten Sie sich als Eltern natürlich auch Gedanken um die finanzielle Seite machen. Denn wie jeder Mensch bringen auch Kinder Kosten mit sich. Sie benötigen Nahrung, Kleidung und natürlich auch Spielzeug. Doch darüber hinaus gibt es noch viele weitere Ausgaben, die mit dem Heranwachsen der Kleinen auf Sie zukommen. Doch um welche handelt es sich und wie können Sie sich am besten darauf vorbereiten?

Mutter oder Vater zu werden ist sicherlich eines der schönsten Erlebnisse in unserem Leben. Doch damit beginnt auch eine große Verantwortung, denn ab diesem Zeitpunkt müssen Eltern auch Verantwortung für ihre Kinder übernehmen. Dies bedeutet neben der Liebe und Geborgenheit natürlich auch finanzielle Verantwortung. Nachfolgend sollen deshalb die Kosten aufgezeigt werden, die ein Kind durch seine Bedürfnisse notwendigerweise mit sich bringt.

Was kostet ein Kind – die Frage aller Fragen

Kind und Mutter halten Münzen

Bild: Kinder bringen großes Lebensglück, kosten aber auch Geld, Quelle: Syda Productions – 259403918 / Shutterstock.com

Selbst auf der emotionalen Ebene ist jeder werdenden Mutter und jedem werdenden Vater klar, dass ein Kind mit Kosten verbunden ist. Trotzdem dürfte es auf den ersten Blick schwerfallen, diese zu quantifizieren. Laut einer Berechnung des statistischen Bundesamtes gestalten sich die Kosten folgendermaßen:

Alter des Kindes Kosten pro Jahr
Unter 6 Jahre Ca. 6.200 Euro
6-12 Jahre Ca. 7.200 Euro
12- 18 Jahre Ca. 8.400 Euro

Tabelle 1: Kosten eines Kindes in verschiedenen Altersstufen, Quelle: Statistisches Bundesamt

Wird dies über die Jahre addiert, kommt dabei ein Betrag von ca. 130.000 Euro heraus. Natürlich ist dies nur ein Durchschnittswert und lässt sowohl nach unten als auch nach oben Spielraum. Trotzdem dürfte er aufzeigen, dass das Elterndasein in Bezug auf Finanzen tatsächlich eine große Verantwortung mit sich bringt.

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Wie setzen sich die Kosten zusammen?

Um die Entstehung der Kosten für ein Kind genauer erklären zu können, ist es wichtig, sich deren Zusammensetzung genauer anzuschauen. Es lassen sich in verschiedenen Altersgruppen zum Teil erhebliche Unterschiede ausmachen:

Kostenart Höhe (Kinder unter 6 Jahren) Höhe (Kinder von 12- 18 Jahren) Erklärung
Grundversorgung 231 Euro 405 Euro Darunter fallen wichtige Bereiche wie Nahrung, der nötige Wohnraum sowie die Bekleidung.
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 76 Euro 92 Euro Von Spielzeug bis Discobesuch lassen sich hier alle Ausgaben für Freizeitaktivitäten und Hobbys einordnen.
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 72 Euro 78 Euro Hierbei geht es um Mobilität und Kommunikation. Vom größeren Auto der Familie bis zum eigenen Auto der jungen Erwachsenen ist alles dabei. Auch das Thema Smartphone sowie anteilige Kosten an Kommunikation spielen eine wichtige Rolle.

Bildung

38 Euro

Bei Kleinkindern nimmt hier natürlich die Kinderbetreuung einen sehr wichtigen Platz ein. Auch Ausgaben für Schulbücher fallen in diesen Bereich. Das Studium ist allerdings außen vor.

Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen

43 Euro

Hierbei geht um Übernachtungen in Hotels und Jugendherbergen sowie um Besuche in Restaurants.

Sonstige Konsumausgaben

101 Euro

83 Euro

Dieser Bereich deckt alle restlichen Kosten ab.

Gesamt

518 Euro

701 Euro

Tabelle 2: Kosten eines Kindes nach Kostenbereichen, Quelle: Statistisches Bundesamt

Die Tabelle zeigt sehr eindrucksvoll die Unterschiede zwischen den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. So tritt der Bereich Bildung bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 vor allem deshalb in den Hintergrund, weil keine Kosten mehr für die Kinderbetreuung anfallen. Die restlichen Kosten für Schulbücher und andere Bildungskosten wurden deshalb in den Bereich sonstige Konsumausgaben verschoben. Genau umgekehrt sieht es bei den Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen aus, denn Jugendliche gehen häufiger auch allein Mal in ein Restaurant oder unternehmen eine kleine Reise. Darüber hinaus sind natürlich noch folgende Aspekte wichtig:

  • Höherer Nahrungsbedarf: Während die Zusatzkosten für Nahrung bei den Kleinsten fast kaum ins Gewicht fallen, sieht dies bei Jugendlichen natürlich anders aus. Sie benötigen fast genauso viel Nahrung wie ein Erwachsener.
  • Höheres Modebewusstsein: Die höheren Kosten für die Grundversorgung entstehen vor allem daher, dass Jugendliche mehr Wert auf ihre Kleidung legen. Ein gewisses Modebewusstsein sorgt für höhere Ausgaben.
  • Höhere Freizeitausgaben: Jugendliche geben selbstverständlich mehr Geld für Freizeitaktivitäten aus als die ganz Kleinen.
  • Höheres Taschengeld: Was Kinder bis zum Alter von sechs Jahren noch eher unwichtig erscheint, wird für Jugendliche immer interessanter. Der Bedarf an Taschengeld steigt von Jahr zu Jahr.

Überraschen dürfte hierbei, dass die Kommunikationskosten laut Statistischem Bundesamt mit zunehmendem Alter kaum steigen. Dies liegt wohl an der Kombination mit der Rubrik Verkehr, da Jugendliche weniger gefahren werden müssen, sondern viele Wege selbst nehmen.

Welche Kosten kommen noch auf Eltern zu?

In der Modellrechnung des Statistischen Bundesamtes wurden vor allem die Konsumausgaben für den Nachwuchs berücksichtigt. Darüber hinaus existieren jedoch noch weitere Kostenpunkte, die in der Realität das Portemonnaie belasten können:

  • Versicherungs- und Vorsorgekosten: Auch wenn Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der Haftpflichtversicherung mitversichert sind, gibt es dennoch Vorsorgeprodukte, die Eltern selbst bezahlen müssen. So erfreuen sich Invaliditätsversicherungen für Kinder und auch Bildungsversicherungen durchaus einer gewissen Beliebtheit. Darüber hinaus wird auch die Absicherung durch den Abschluss einer Risikolebensversicherung sinnvoll, mit der Eltern Ihre Kinder finanziell begünstigen, falls ihnen etwas passiert.
  • Gesundheitskosten: Kosten für Behandlungen wie Kieferorthopädie werden nicht komplett von der Krankenkasse übernommen und müssen so zumindest nur teilweise von den Eltern mitfinanziert werden.
  • Kosten für ein Studium: Natürlich fehlen in der Modellrechnung auch die Kosten für das Studium der erwachsenen Kinder. Da oft Unterhaltspflicht besteht, wird es vor allem dann teuer, wenn die Kinder in einer anderen Stadt studieren und Unterkunft sowie Verpflegung benötigen.
  • Fehlende Arbeitszeit: Ein weiterer wichtiger Faktor besteht in der Tatsache, dass ein Elternteil über einen gewissen Zeitraum hinweg nur sehr eingeschränkt einer Erwerbsarbeit nachgehen kann. Somit fehlt eventuell das zweite Einkommen, welches für viele Familien jedoch wichtig ist.
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Welche staatlichen Hilfen bekommen Familien?

Der Staat betont stets die Wichtigkeit der Familie. Aus diesem Grund existieren tatsächlich einige staatliche Förderungen für Familien. Dies sind die Wichtigsten:

1. Kindergeld und Kinderfreibetrag

Das Kindergeld und der Kinderfreibetrag sind grundsätzlich das gleiche Fördermittel, richten sich jedoch an unterschiedliche Personenkreise. Aus diesem Grund funktioniert die Förderung folgendermaßen:

  • Zunächst bekommen alle Eltern ein Kindergeld in Höhe von 190 Euro monatlich für das erste und zweite Kind und 221 für jedes weitere – diese Leistung ist steuerfrei.
  • Der Steuerfreibetrag von 7.248 Euro pro Kind wird beim Einkommensteuerjahresausgleich gegengerechnet. Ergibt sich daraus aufgrund der Einkommenshöhe eine größere Ersparnis, gewährt das Finanzamt den Steuerfreibetrag und zieht das bereits gezahlte Kindergeld von der Ersparnis ab. Hier wird seitens des Finanzamtes eine sogenannte „Günstigerprüfung“ durchgeführt, so dass Sie sich als Eltern nicht darum kümmern müssen.

2. Elterngeld

Gerade zu Beginn ist für Eltern natürlich auch das Elterngeld eine interessante Option. Dieses wird als Ersatz für den wegfallenden Lohn wegen der Kinderbetreuung ausgezahlt. Dabei gelten folgende Voraussetzungen und Regelungen:

  • Maximale Zahldauer: Das Basiselterngeld wird an die Eltern maximal für 14 Monate gezahlt. Dabei steht es den Eltern frei, diesen Zeitraum unter sich aufzuteilen, wobei ein Elternteil mindestens zwei Monate und maximal zwölf Monate Elterngeld in Anspruch nehmen kann. Die zwei Zusatzmonate sind also nur nutzbar, wenn der andere Partner sich auch an der Kinderbetreuung beteiligt.
  • ElterngeldPlus: Hierbei besteht die Möglichkeit, schon während des Bezugs von Elterngeld wieder begrenzt (maximal 30 Stunden pro Woche) zu arbeiten und die Zeit des Bezugs zu verdoppeln. Allerdings wird dabei das Elterngeld nur maximal in halber Höhe gezahlt.

Die Höhe des Elterngelds bemisst sich am vorherigen verfügbaren Nettoeinkommen und kann innerhalb folgender Grenzen in Anspruch genommen werden:

Voreinkommen Elterngeld ElterngeldPlus
Unter 1.000 Euro Schrittweise bis zu 100% (mindestens 300 Euro) Die Hälfte des Elterngeldes (mindestens 150 Euro)
1.000 bis 1.200 Euro pro Monat 67% Die Hälfte des Elterngeldes
1.200 bis 1.220 Euro pro Monat 66% Die Hälfte des Elterngeldes
Ab 1.240 Euro pro Monat 65% (maximal 1.800 Euro) Die Hälfte des Elterngeldes (maximal 900 Euro)

Tabelle 3: Grenzen für das Elterngeld

3. Mutterschaftsgeld

Auch das Mutterschaftsgeld stellt eine Förderung dar, die vor allem die Geburt betrifft. Es wird sechs Wochen vor und bis zu 8 Wochen nach der Geburt gezahlt. Dazu zahlt der Arbeitgeber den Unterschied zum bisherigen Nettogehalt als Arbeitgeberzuschuss. Jedoch richtet sich die Höhe nach dem Versicherungsstand:


Versicherungsstand Mutterschaftsgeld
In der GKV pflichtversichert 13 Euro Mutterschaftsgeld pro Tag plus Arbeitgeberzuschuss
In der PKV pflichtversichert Einmaliges Mutterschaftsgeld in Höhe von 210 Euro
Geringfügig beschäftigt Einmaliges Mutterschaftsgeld in Höhe von 210 Euro (Arbeitgeberzuschuss erst ab Einkommen von 390 Euro)
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Wo können Eltern sparen, ohne dass die Kinder leiden müssen?

Bevor Sie als Eltern beim Budget der Kinder den Rotstift ansetzen, sollten Sie sich vorher einen Überblick über Ihre Finanzsituation verschaffen. Dabei offenbart sich nicht selten ein sehr interessantes Sparpotenzial. Hier einige Ansatzpunkte:

1. Teuren Dispokredit ablösen

Sie haben bisher oft Ihren Dispositionskredit auf dem Girokonto ausschöpfen müssen, um finanziell den Monat stemmen zu können? Dies geht deutlich günstiger, denn während der Durchschnittszinssatz für Dispokredite nach wie vor bei ca. 8,6% pro Jahr liegt, lassen sich Ratenkredite bereits für 5,9% Zinsen pro Jahr nutzen. Der finanzielle Unterschied ist enorm, wie unser Beispiel zeigt. Hierbei nehmen wir an, dass Sie einen Dispokredit von 3.000 Euro abzahlen müssen:

Dispokredit Ratenkredit
Kreditbetrag 3.000 Euro 3.000 Euro
Zinssatz 8,6% p.a 5,9% p.a.
Zinskosten pro Jahr 258 Euro 177 Euro
Einsparung 81 Euro

Tabelle 4: Beispielrechnung für Zinsunterschiede zwischen Dispokredit und Ratenkredit

Allein mit diesen Durchschnittswerten können Sie bereits 81 Euro pro Jahr sparen. Häufig liegen die Dispozinsen jedoch auch heute noch im zweistelligen Bereich, sodass Einsparungen noch deutlicher ausfallen. Darüber hinaus können Sie selbst bei kleinen Rückzahlungsraten das Darlehen tilgen und die Zinslast nach einiger Zeit komplett beseitigen. Mit unserem Kreditvergleich lassen sich zudem besonders günstige Darlehen finden und das Sparpotenzial noch einmal vergrößern.

Tipp: Sollten Sie kein Budget für eine komplette Rückzahlung per Ratenkredit haben, schauen Sie sich die Optionen für einen Abrufkredit an! Dieser funktioniert wie ein Dispokredit, ist häufig nur deutlich günstiger und kann losgelöst vom Girokonto beantragt werden.

2. Energiekosten senken

Gerade bei größeren Familien machen die Energiekosten zum Teil einen großen Kostenpunkt aus. Wenn Sie zum Beispiel noch bei einem Grundversorger einen Stromvertrag haben, kann ein Wechsel nicht selten mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Hierbei sollten jedoch folgende Punkte beachten:

  • Keine hohen Vorauszahlungen: Einige Billiganbieter locken Neukunden mit niedrigen Preisen, wenn diese dafür bereits 12 Monate im Voraus zahlen. Solche Angebote haben jedoch den Haken, dass Sie bei einer Insolvenz ihr Geld nicht wiederbekommen und sich auf eigene Kosten einen anderen Versorger suchen müssen.
  • Kurze Kündigungsfristen: Lange Kündigungsfristen können einen späteren Wechsel behindern. Aus diesem Grund sollte der Vertrag normalerweise innerhalb eines Monats gekündigt werden können.
  • Preisgarantien: Achten Sie bei Ihrer Tarifwahl darauf, dass die günstigen Preise auch mindestens 12 Monate lang garantiert werden. Da Neukunden-Boni oftmals erst während der Laufzeit gezahlt werden, könnten Sie diese bei einer Preiserhöhung und Ihrer vorzeitigen Kündigung eventuell nicht nutzen.

3. Weitere Spartipps

Neben diesen beiden großen Sparmöglichkeiten ergeben sich auch im alltäglichen Konsum einige Punkte, an denen Sie ansetzen können:

  • Verzicht auf Markenprodukte: Auch wenn es bei einem einzelnen Produkten nicht stark ins Gewicht fällt, kann der Verzicht auf Markenprodukte oft ohne Qualitätseinbußen eine große Ersparnis beim Einkaufen bedeuten.
  • Tarifoptimierungen: Was beim Stromanbieter funktioniert, lässt sich auch auf viele weitere Verträge übertragen. So könnten Sie auch den Handyvertrag oder den Telefonanbieter auf die Kosten hin checken und so Kostenoptimierungen vornehmen.

Fazit

Kinder bedeuten für uns alle ein großes Glück und sorgen in jeder Familie für frischen Wind. Trotzdem ist es für werdende Eltern sehr wichtig, sich mit den Kosten auseinanderzusetzen. Neben einer Erstausstattung für das Baby geht es vor allem um die dauerhaften Kosten, die immer wieder anfallen. Bis zur Volljährigkeit fallen dabei im Durchschnitt 130.000 Euro an und auch die Studienzeit kann noch einmal teuer werden. Trotzdem lassen sich diese finanziellen Hürden auch mit kleinerem Einkommen nehmen, wenn Sie Ihre Finanzen im Blick behalten und einfache Sparpotenziale ausnutzen. Dies ist zwar kein Allheilmittel, kann die eigene Situation jedoch deutlich verbessern.

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Quelle: Syda Productions – 259403918 / Shutterstock.com

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