Neue Kredite für Griechenland

Dez 10, 2015 (0) comment

Neues Rettungspaket um Griechenlands Altschulden zu tilgen. ESM will 12 Milliarden Euro auszahlen.

Bereits im Sommer dieses Jahres wurde von den Europartnern ein weiteres Rettungspaket mit dem Umfang von 86 Milliarden Euro für das finanziell strauchelnde Griechenland beschlossen. Es ist das nunmehr dritte und soll in den kommenden drei Jahren ausgezahlt werden um Griechenlands Altschulden zu tilgen und die Zinsen der laufenden Kredite zu decken. Die erste Finanzspritze aus diesem Rettungspaket erhielten die großen griechischen Banken und der Staatshaushalt im August, damals 13 Milliarden Euro. Nun soll der nächste Teil des Euro-Rettungsschirms ESM in Höhe von bis zu 12 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Ein Ende der Griechenland-Krise ist jedoch weiterhin nicht absehbar.

Minusgeschäft für Bevölkerung

Von den jetzt möglichen 12 Milliarden Euro sollen laut ESM-Chef Klaus Regling 2 Milliarden direkt in den Haushalt fließen, die restlichen 10 Milliarden sollen auf Griechenlands marode Banken entfallen. Diese Re-Kapitalisierung der vier größten Banken Griechenlands ist wichtig, um die nationale Wirtschaft wieder anzukurbeln. Ein Teil der von der Europäischen Zentralbank hierzu berechneten ca. 14 Milliarden Euro soll seit geraumer Zeit auch von privaten, ausländischen Investoren bezogen werden.

Die Bankenrettung gestaltet sich durch diese Maßnahme jedoch zunehmend schwierig und die Projektierung sorgt für Kritik, denn die griechische Bevölkerung profitiert davon nicht. Private Investoren und Fonds, die Bankanteile zum Schleuderpreis erstanden haben, sollen für den griechischen Steuerzahler in den kommenden Jahren zu einem enormen Minusgeschäft werden. Denn mit dem Verramschen von Aktien an ausländische Privatinvestoren verlieren die Anteile, die der staatliche Bankenrettungsfonds HFSF hält, enorm an Wert. Der Anteil, den der HFSF an den griechischen Banken hält wird sich von bisher 85,5 Prozent im Verlaufe der privaten Investitionen auf 26,5 Prozent schmälern. Dies bedeutet für den griechischen Staat einen Gesamtverlust von etwa 20,4 Milliarden Euro binnen nur zwei Jahren und entspricht dem zwölffachen dessen, was die Regierung in den kommenden zwei Jahren plant durch Rentenkürzungen einzusparen.

 

Bild-Quelle: ©Shutterstock / kostasgr

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