Die Zahl der Erwerbstätigen ist heuer so hoch wie noch nie, die Konjunktur zeigt sich aktuell von ihrer starken Seite. Für 2016 prognostiziert der Arbeitskreis Steuerschätzung nun Steuereinnahmen in Höhe von 691,2 Milliarden Euro. Das ist bedeutend mehr als noch im November letzten Jahres geschätzt.

Ein dickes Plus

Trotz Flüchtlingskrise und den damit verbundenen Kosten sollen dieses Jahr insgesamt rund 5 Milliarden Euro mehr in die bundesdeutsche Steuerkasse fließen. Diese Zahlen gab Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Anfang Mai bekannt. Bei der Einschätzung im November 2015 erwartete man diesen Mehrgewinn noch nicht. Dies überrascht jedoch kaum, führt man sich vor Augen, dass der Arbeitskreis Steuerschätzung in den vergangenen Jahren die Höhe der Einnahmen im Vorfeld ebenfalls eher verhalten kalkulierte. Der Bund erhält 2,4, die Länder knapp 2 und die Kommunen etwa 0,7 Milliarden Euro des Mehrgewinns.

Der Finanzminister betonte, die hohen Steuereinnahmen seien ein Beleg für eine steigende und vertrauenswürdige Binnennachfrage. „Wir sind auf einem soliden Weg und ich glaube, dass diese Steuereinschätzung bestätigt, dass wir eine gute wirtschaftliche Entwicklung haben“, so Schäuble.

Der Anstieg soll weitergehen

Für die kommenden Jahre prognostiziert die Steuerschätzung weitere Anstiege der Einnahmen. So werden für 2017 etwa 6,3 Milliarden Euro mehr erwartet. Bis 2020 sollen sogar insgesamt etwa 42 Milliarden Euro mehr in die Haushalte des Fiskus fließen. Dies geht aus den, von Schäuble in Berlin vorgestellten, Prognosen der Steuerschätzung hervor.

Reinvestitionen sind schon geplant

Trotz des Mehrgewinns kann der Steuerzahler zunächst jedoch nicht mit Erleichterungen oder Steuersenkungen rechnen. Das Geld wird an einigen Baustellen dringend benötigt. „Bund, Länder und Kommunen stehen unter außergewöhnlichen Anforderungen“, so der Bundesfinanzminister. Diese seien zwar bisher gut bewältigt worden, jedoch gäbe es im Bereich des Flüchtlingssituation und der Integrationsprogramme viel zu tun. Zudem müsse auch der neue Tarifabschluss im öffentlichen Dienst von den Ländern und Kommunen gemeistert werden.

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