Das größte Leck aller Zeiten? – Die Panama Papiere

Apr 05, 2016 (0) comment

Die Welt schaut auf Panama. Politiker und Staatsoberhäupter müssen nun mit Enthüllungen rechnen.

Vor über einem Jahr begann ein anonymer Whistleblower, der Süddeutschen Zeitung interne Informationen und Dokumente der Kanzlei Mossack Fonseca aus dem mittelamerikanischen Panama zu zuspielen. Das Ausmaß heute: Insgesamt zweieinhalb Terabyte Datenmaterial, elfeinhalb Millionen Dokumente zu über zweihunderttausend Briefkastenfirmen – bei den Panama Papers handelt es sich um die größte Menge geleakter Daten, mit der es Journalisten jemals zu tun hatten. Rund um den Globus schlagen die Enthüllungen der Briefkastenfirmen hohe Wellen: Politiker, Sportstars, Prominente und Kriminelle. Die Spuren führen sogar bis in den Kreml.

Die politische Brisanz

Der enorme Datensatz enthält laut Berichten der “SZ”, des NDR und WDR, des britischen Guardian und der französischen Le Monde Namen von Spitzenpolitikern, Milliardären, Spionen und Waffenhändlern. Sie alle sollen über die panamaische Kanzlei Briefkastenfirmen gegründet haben, um ihre Vermögen zu verschleiern. Für jede dieser Briefkastenfirmen hat Mossack Fonseca Verträge, E-Mails, Urkunden, Passkopien und eingescannte Dokumente, die teilweise mehrere tausend Seiten umfassen, in Ordnern abgelegt, die dann von einer, bis dato unbekannten Quelle an die Journalisten weitergereicht wurden.

Zu denjenigen, die von den Offshore-Diensten profitiert haben sollen, gehören 12 ehemalige und amtierende Staats- und Regierungschefs, sowie über 100 weitere Politiker. Unter den Beschuldigten befinden sich auch enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Diese führten den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren insgesamt über zwei Milliarden Dollar über die gegründeten Briefkastenfirmen ab. Der Kreml wollte sich bislang zu den Beschuldigungen nicht äußern. In Moskau spricht man aktuell von einer “Informationsattacke”, um die Familie des russischen Präsidenten zu diffamieren.

Null Toleranz

Die panamaische Regierung sicherte in einer Erklärung ihre volle Kooperation bei der Aufklärung der dubiosen Finanzgeschäfte zu. Sie “verfolge eine Null-Toleranz-Politik in allen Bereichen des Rechts- und Finanzwesens, wo nicht mit einem höchsten Maß an Transparenz gearbeitet wird”, heißt es in der Stellungnahme. Die panamaische Staatsanwaltschaft des hat die Ermittlungen bereits aufgenommen.

Bild-Quelle: © Shutterstock/Erce

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