German Pellets GmbH muss in die Insolvenz

Mrz 03, 2016 (0) comment

Der nächste Global Player des neuen Energiemarkts meldet Insolvenz an.

Eine weitere große Hoffnung am Markt der neuen Energien kann die Pleite nicht mehr abwenden. Mit der German Pellets GmbH meldet nach der erst im Januar bekannt gewordenen Insolvenz der Papenburger Erneuerbare Energien AG der nächste Vertreter sauberer Energie das finanzielle Aus.

Wie kam es zur Insolvenz

Die German Pellets-Gruppe ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Produzent und Lieferer der kleinen, rundlichen Pellets aus Holz. Das Unternehmen war erst 2005 in Wismar gegründet worden. Die jahrelange Expansion wurde größtenteils durch Anleihen finanziert. Nun steht das Unternehmen bei ihren Investoren mit über 220 Millionen Euro in der Kreide. Mindestens 12.000 Anleger, die in hochverzinste Anleihen investiert hatten, sind von der Misswirtschaft der GmbH betroffen.

Welche Auswüchse hat das Insolvenzverfahren?

Der Restrukturierungsexperte Andreas Ziegenhagen sieht kaum Chancen für Anleger, das investierte Geld zurückzuerhalten. Schon seit längerem standen die Anleihen auf der Watchlist, da sich der Kurs äußerst negativ entwickelte. Für den Markt galt eine Rückführung der Kapitalmittel an die Gläubiger demnach als sehr zweifelhaft.

Eine Anleihe von über 52 Millionen Euro wird zum 1. April 2016 fällig. Erste Privatanleger erstatteten bei der Staatsanwaltschaft Wiesbaden schon Anzeige wegen Betrug.

Währenddessen wächst das Scheitern des Brennstoffherstellers ins Unermessliche. Nach dem Insolvenzantrag des Stammunternehmens in der ersten Februarwoche können jetzt auch viele Tochterfirmen ihre Zahlungsfälligkeiten nicht mehr bedienen. Betroffen sind die German Pellets Supply, die German Pellets Sachsen und andere. Das bestätigt die Firmensprecherin Claudia Röhr.

Der geschäftsführende Gesellschafter Peter Leibold wollte sich bis jetzt allerdings nicht dazu äußern. Dabei sind alleine in Wismar 150 Menschen angestellt, deren Zukunft vom Schicksal des Unternehmens abhängt. Insgesamt trägt das Firmengeflecht mit 27 Tochterunternehmen Verantwortung für 650 Beschäftigte.

Welche Konsequenzen sind zu fürchten?

Nach Angaben der Gewerkschaft wird für einen großen Teil der Belegschaft das Insolvenzausfallgeld nur bis März gezahlt. Umso wichtiger ist es, dass Insolvenzverwalterin Bettina Schmudde nun in Aussicht stellte, die Verfahrenseröffnung bereits für Anfang April zu beantragen. Auch das Land verliert mit der Insolvenz Geld. Laut Saarländischer Volkszeitung waren 2005 2,3 und 2010 3,5 Millionen Euro Fördermittel in die Betriebsstätte geflossen.

Anleger des Holzverarbeiters können sich im Internet als Gläubiger registrieren lassen. Inhaber von Anleihen, Genussrechten und -scheinen können die Forderungen jedoch erst geltend machen, wenn die jeweiligen Insolvenzverfahren eröffnet sind. Wann es soweit sein wird, ist bei der Verstrickung von 27 Tochterfirmen aber noch nicht absehbar.

Bild-Quelle: © Shutterstock/Jiri Hera

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